Schülerinnen und Schüler gestalten einen biodiverses Schulareal

15. Mrz 2023

Im August 2022 traf eine Anfrage der Lehrpersonen von zwei 6. Klassen beim Natur- und Vogelschutzverein Buchs ein: Sie würden gerne anlässlich der Projektwoche mit dem Thema «Natur pur» im Buchser Naturschutzgebiet einen Arbeitseinsatz leisten. Im Vorstand haben wir darüber diskutiert und sind zum Schluss gekommen, dass wir für die Kinder im Moment keine sinnvollen Aufgaben hatten an diesem Ort. Stattdessen besprachen wir, dass das Areal des «Gysimatte» Schulhauses ganz viel Potential für mehr Biodiversität hätte und so die über 50 Schülerinnen und Schüler ihre Muskelkraft dort für die Natur einsetzen könnten. Die Lehrpersonen waren einverstanden mit der Idee und wir machten uns gemeinsam an die Gestaltung der Projektwoche.

 

Wild- und Naschhecken, eine grosse Ruderalfäche, Baumstämme, Asthaufen und Wurzelstöcke, Frühblüher sowie eine Igeltreppe wurden geplant. Die erstellen Projektunterlagen, inklusive einem Plan mit den zusätzlichen Strukturen, die entstehen sollten, wurden bei der Gemeinde eingereicht, die uns schon bald grünes Licht für das Vorhaben gab. Die Finanzierung konnten wir durch finanzielle Beiträge der Gemeinde, der Schule und des NVV stemmen. Die Materiallieferanten kamen uns mit ihren Preisen ebenfalls entgegen.

Am Montag nach den Herbstferien staunten die Kinder nicht schlecht, als sie den grossen Kieshaufen auf dem Pausenplatz sahen. Ein Teil der Kinder machte sich gleich ans Werk, um die dreissig Tonnen Kies mit Hilfe von Schubkarren an den entsprechenden Ort zu bringen, um eine «Mondlandschaft» zu gestalten. Zusätzlich pflanzten sie eine Wildsträucherhecke für die Tiere und eine Naschhecke für die Schüler und Schülerinnen. Sie waren freudig überrascht, als sie erfuhren, dass sie ab dem nächsten Sommer die Beeren essen dürfen. 

Am Freitag kam das Forstteam und veranstaltete ein «Schausägen». Mit den entstehenden Rampen aus Baumstämmen konnte einerseits eine Igelrampe gebaut werden und andererseits bekamen die Kinder einen Einblick in den Beruf des Forstwartes.

Die Kinder steckten nicht die ganze Woche die Hände in die Erde. Die Klassen wechselten sich ab und bekamen auch Unterstützung von je zwei 2. und 4. Klassen beim Pflanzen von Frühblühern. In der Zeit im Schulzimmer lernten sie, was Biodiversität eigentlich ist und gestalteten Schilder für die neuen Strukturen.
 

Ich fand es sehr wertvoll, dass die Kinder in dieser Woche viel draussen waren, die Hände in die Erde stecken und vielleicht einen Bezug zur Natur aufbauen konnten. Bei der Gestaltung des Schulareales konnten auch einmal die Kinder, die vielleicht sonst nicht die besten Noten haben und deren Stärke eher in der körperlichen Arbeit liegt, ihre Fähigkeiten zeigen.

 

Beitrag Aargauer Zeitung
 

Verena Tüscher

Verena Tüscher

Permakultur Designerin, Marketing- und Textilfachfrau

Zusammenarbeit

Ich freue mich immer über interessante Anfragen, die zu mir, den Themen Natur, Garten und Permakultur sowie meinen Lesern passen. Mehr Infos gibt es unter Angebote.